Freitag, 27. Juni 2014

Lea ist da!!!

Nachdem ich am 25.06. die Rausschmeißernadel bekam, habe ich abends dann mit Uterusöl gebadet, den Bauch massiert und Ingwertee getrunken. Und man mag es nicht glauben, die wenigen Wehen wurden immer mehr und der Abstand immer kürzer.
Ich konnte immer weniger reden bei den Wehen und gegen 22 Uhr meinte ich zu Jonny, dass ich glaub, dass es losgeht und wir in die Klinik fahren sollten. Er rief dann noch vorsichtshalber im Kreißsaal an und zum Schluss hatte ich den Hörer in der Hand. Die Schwester fragte mich wie die Abstände usw. sind und meinte ich solle es lieber noch etwas beobachten anstatt bei ihnen rumzusitzen.
Ok...gut...wenn das so ist. Haben wir also noch 2 Folgen NCIS geschaut. :-D Jedoch dann war ich wirklich der Ansicht, ich würde gern in die Klinik.
Mittlerweile war der 26. kurz nach Mitternacht und die Kleine genau 1 Woche überfällig.
Ich wurde an das CTG angeschlossen, der Muttermund kontrolliert, Ultraschall gemacht und zum Schluss befunden, dass das CTG an sich nicht viel zeigt und der Muttermund noch nicht wirklich offen ist. Hm...dacht ich mir...und wo kommen bitte meine Schmerzen her?!
Mir wurde angeboten da zu bleiben und etwas gegen die Schmerzen und zum Schlafen zu bekommen.
Im nachhinein kann ich nicht sagen, dass es irgendwie geholfen hat. Vielleicht bin ich etwas tüdelig geworden, aber das war es dann auch schon.
In der Nacht wurde ein weiteres CTG geschrieben und ich bekam auf Wunsch eine Spritzte gegen die Schmerzen. Auch das war eher verpufft.
Gegen 6:15 wurde ich geweckt, Fieber und Blutdruck gemessen. Und ich bekam die Ansage doch Spazieren zu gehen um die Wehen anzuregen. Mir war gleich ganz anderes. Spazieren gehen war nun nicht das, was ich jetzt unbedingt tun wollte.
Gegen 7 Uhr kam ich in den Kreißsaal und wurde gefragt, ob ich noch etwas essen möchte. Auch wenn ich keinen Hunger hatte, dachte ich mir wer weiß wann ich wieder etwas bekomme. So bekam ich ein Brötchen und rief Jonny an, damit er mit mir spazieren geht. Ich hatte ihn geweckt, aber kurz vor 8 war er im Krankenhaus. Genau in dem Moment war ich gerade mit Essen fertig geworden. Die Wehen hatten mich doch etwas länger essen lassen. Die Hebamme kam rein und wir haben noch ein CTG geschrieben. Und tada...nix mehr mit spazieren...es ging los.
Ich bekam ein neues Hemdchen an und sollte schön immer bei jeder Wehe atmen. Die Hebammenschülerin hat das jedoch immer so leise gesagt, dass ich es gekonnt ignoriert habe. So schrie mich Jonny immer wieder an "Puuuuste!!!". Die Hebamme stellte schon eine Art Militärton fest, ich jedoch war dankbar, denn nur so hab ichs wirklich mitbekommen. Die Wehen wurden ganz schnell stärker und der Muttermund öffnete sich in Rekordtempo. Die Hebamme fragte mich auch, ob ich nur auf meinen Mann gewartet habe um den Turbo einzulegen. Währendessen dachte ich mir immer nur, wenn ich mich beeile ists auch schneller vorbei.
Ich gehorchte den Anweisungen mein Bein festzuhalten usw. Auch wenn ich immer wieder schimpfte und einen Krampf im Po bekommen hab.
Jedoch bei Beginn der Presswehen fielen die Herztöne von der kleinen Maus ab und es wurde eine Sonde an ihrem Kopf angebracht und die Herztöne direkt an ihr zu messen. Außerdem bekam ich ein Wehenmittel gespritzt damit die Wehen stärker bzw. länger werden.
Mittlerweile hatte man festgestellt, dass sie mit ihrem Kopf leicht schief stand und ich außerdem noch eine Hautfalte hatte, die ihr eine reibungslose Geburt verwehrten.
Die Herztöne wurden weiter schlechte und so wurde Jonny rausgeschickt und ihr auch noch Blut abgenommen um den Sauerstoffgehalt zu messen. Ich bemerkte vorallem leicht aufsteigende Panik um mich rum und dachte nur "Sie werden schon wissen was sie tun".
Nun war es soweit, dass die Hebamme zu mir ins Bett stieg und noch drei Wehen mit ihrer Hilfe versucht wurde die kleine natürlich auf die Welt zu bekommen. Dabei sprang sie wie fast auf meinem Bauch rum. Ich merkte dabei an, dass ich da ja noch Rippen hätte, aber das war dann auch egal.
Jedoch ging nix vorwärts. So ing plötzlich alles ganz schnell! Ich bekam Wehenhemmer, altes Hemdchen aus, ein neues Hemdchen an, Thrombosestrümpfe und nebenbei wurde ich vom Anästhesisten befragt. Nicht dass ich da wirklich zurechnungsfähig war, aber ich habe alles beantworten können. Wurde über den Gang an Jonny vorbei, der mir noch einen Kuss geben konnte, in den Op geschoben.
Dort wuselte es von Leuten in grünen Kitteln mit Munschutz. Ich erkannte niemanden mehr und war etwas unsicher. Doch dann tauchten wieder meine Hebamme und die Hebammenschülerin vor mir auf und meinten ich kann sie doch and er Stimme erkennen.
Nun gut, ich musste mich auf die Kante setzen und einen Buckel machen. Nicht wirklich einfach mit einer riesen Murmel sich rund zu machen, aber irgendwie gings. Ich hab ihn sozusagen zwischen den Beinen "baumeln" lassen. Nun hieß es still zu halten für die Spinalanasthesie. Das Problem, ich bekam wieder wehen. Jedoch wurde da keine Rücksicht genommen, ich solle sie wegatmen. Ich hab so gehofft nicht zu zucken. Aber alles ging gut und dann ganz schnell.
Ich bekam mehrere Zugänge, Überwachungsmonitore und den Vorhang vor mich.
Dann wurde begonnen zu schneiden. Ich hatte einen wunderbaren Oberarzt dabei der mir immer alles erklärte und auch der Anästhesist sprach immer beruhigend auf mich ein.
Irgendwann merkte ich es doll an meinem Bauch ruckeln und dann hörte ich den ersten Schrei. Es war 10.58 Uhr. So richtig glauben konnte ich es nicht, muss ich sagen. Sie wurde erst zur Untersuchung gebracht und dann durfte ich meine kleine Lea kurz sehen. Sie war eingewickelt, schrumpelig und nass. Ich drückte ihr einen Schmatzer auf die Stirn und dachte immer wieder nur "Das ist mein Kind. Wahnsinn!!!" Die Hebamme meinte ich würde sie dann nochmal zum Kuscheln bekommen, erst müsse sie von den Kinderärzten untersucht werden.
Leider bekam ich sie nicht nochmal, sondern sie kam gleich auf die ITS, da sie Fruchtwasser in der Lunge und im Bauch hatte und es abgesaugt werden musste. Auf der ITS wurde sie mit Sauerstoff behandelt.
Mir wurde noch die Plazenta entnommen und dann wurde ich etwa eine Dreiviertel Stunde zugenäht und kam dann auf die Aufwachstation. Vorher habe ich mich bei den Hebammen bedankt und konnte Jonny ganz kurz sehen.
So wurde ich in den Aufwachraum geschoben und musste 6 Stunden dort verweilen. Nach zwei Stunden kribbelten langsam die Beine und ich bekam endlich was zu trinken. Irgendwann kamen Ärzte der ITS und sagten mir, dass es Lea es Lea gut ginge, sie aber noch eine Nacht zur Beobachtung bleiben sollte. Sehr seltsames doofes Gefühl...Bauch weg, aber auch kein Kind da.
Abends kam ich dann auf die Wöchnerinnenstation und Jonny kam noch einmal zu Besuch. Er hatte Fotos von Lea mit Sauerstoffmaske von der Intensiv mit und ich muss gestehen, dass ich froh war es nicht in echt gesehen zu haben.
Den Tag drauf ging gegen Mittag dann die Tür auf und eine Schwester kam mit einem kleinen Babybettchen rein. Lea war endlich bei mir und ich überglücklich!!! Und wir haben erst einmal eine Runde geschmust!

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